Ist doch alles glasklar sauber – oder nicht?
Unsere Gewässer sind augenfällig sauberer als noch vor wenigen Jahrzehnten. Doch der Eindruck täuscht. Kleinste, unsichtbare Verunreinigungen belasten als «Mikroverunreinigungen» noch heute die Gewässer und bedrohen deren Lebewesen sowie die Trinkwasservorkommen.
Aktuell: Der 8-minütige Film «60 Jahre Rettet das Wasser» vom Schweizer Regisseur Roman Hodel zeigt, was in den vergangenen 60 Jahren im Bereich Gewässerschutz erreicht wurde.
Wie geht es unseren Gewässern?
Welche Stoffe belasten unsere Gewässer und unser Trinkwasser?
Nach heutigem Wissen finden sich rund 30’000 Chemikalien in Kleinstkonzentrationen in unseren Gewässern: Die Stoffe können unterschieden werden in Pestizide und Biozide, Arzneimittel, Lösungsmittel und Farbstoffe, sowie Reinigungsmittel. Neben den Mikroverunreinigungen sind für die Gewässer und deren Lebewesen auch die Überdüngung mit Nährstoffen wie Phosphat und Nitrat zentral.
Kann ich etwas tun?
«Jeder kann tagtäglich dazu beitragen, dass weniger giftige Stoffe in die Gewässer gelangen. Sie können pestizidfreie produzierte Lebensmittel kaufen, pestizidfrei gärtnern, abgelaufene Medikamente der Apotheke zurückgeben und abbaubare Reinigungsmittel und Kosmetikprodukte verwenden.»
Woher kommen die Verunreinigungen?
Es ist gar nicht so einfach, abzuklären, woher die Mikroverunreinigungen in den Gewässern kommen. Grob geschätzt stammen rund 40% der Substanzen in Gewässern aus ARA (Haushalte und Kleingewerbe), 40% aus der Landwirtschaft und 20% aus Industrie und Gewerbe (über eine ARA). Diese Verteilung stimmt aber nicht zwingend mit der Verteilung von den besonders problematischen Stoffen überein.
Darf ich denn überhaupt die Gewässer verunreinigen?
Saubere und lebendige Gewässer sind ein kostbares Gut und zentral für eine gesunde Gesellschaft und Wirtschaft. Auf den Grundsätzen «Sorgfaltspflicht», «Verschmutzungsverbot» und «Verursacherprinzip» ist denn auch die Gewässerschutzgesetzgebung aufgebaut. Im Gesetz ist explizit verankert, dass man man Gewässer nicht verunreinigen darf. Zudem dürfen Mikroverunreinigungen in den Gewässern die Wasserlebewesen nicht negativ beeinträchtigen. Dies ist alles andere als einfach zu erfüllen.