Eine 3D-Darstellung eines Abwasserrohrs und eines Rohrs.

Riesiges Kanalisationsnetz

In der Schweiz besteht ein öffentliches Kanalisationsnetz mit einer Länge von knapp 60’000 km, also rund 1,5 Mal um die Erde. Dazu kommen etwa nochmals so viele km private Hausanschlussleitungen, welche die einzelnen Gebäude mit dem öffentlichen Netz verbinden. Die Ableitung des Abwassers kann mittels einem Trennsystem oder einem Mischsystem erfolgen.

Ein Mann in Anzug und Krawatte lächelt vor blauem Hintergrund.

«Für saubere und lebendige Gewässer braucht es dichte, standfeste und betriebssichere Entwässerungsanlagen, welche die geforderte Lebensdauer erreichen.»

Jürg Möckli, Leiter CC Kanalisation

Trennsystem (1. Priorität)

Ein Schachtdeckel mit einem Schild darauf.

Wo immer möglich, versucht man heutzutage, das nicht verschmutzte Regenwasser oberflächlich zu bewirtschaften und in den Untergrund zu versickern – am besten gleich dort, wo es anfällt. Im Gewässerschutzgesetz Art. 7 wird ausdrücklich verlangt, dass nicht verschmutztes Abwasser versickert werden soll. Das geschieht mit dem Trennsystem: Das Schmutzwasser wird getrennt vom Regenwasser abgeleitet. Das Schmutzwasser gelangt zu einer zentralen ARA, wo es gereinigt wird und anschliessend wieder in ein Gewässer fliesst. Für das Regenwasser gibt es ein eigenes Kanalisationsnetz. Es wird, sofern es nicht verschmutzt ist, in ein Gewässer eingeleitet oder versickert. Der Anteil Trennsystem beträgt rund 45 %.

Mischsystem (2. Priorität)

Ein Metallgitter auf einem Bürgersteig.

Beim Mischsystem wird das Schmutzwasser zusammen mit dem Regenwasser als Mischwasser zur ARA geleitet. Wenn immer möglich sollte dem Trennsystem den Vorzug gegeben werden. Wenn aber beispielsweise kein Gewässer für die Einleitung des Regenwassers zur Verfügung steht, muss man auf das Mischsystem zurückgreifen. Ein mitunter teurer Nachteil ist, dass die Kapazität der Kläranlagen sehr viel grösser ausgelegt werden muss, um auch Fremd- und Regenwasser zumindest in begrenztem Mass verarbeiten zu können. Teilweise umgangen wird dieses Problem durch die Einrichtung von Bauwerken zur Mischwasserentlastung (z. B. Regenüberlaufbecken), die im gesamten Kanalnetz verteilt werden. Kleine und mittlere Regenereignisse werdendamit «zwischengespeichert». Sind die Speicher voll muss das Mischwasser direkt ins Gewässer eingeleitet werden.


Kennzeichnung von Schächten

Eine klare Kennzeichnung von Einlaufschächten, die direkt in einen Bach oder einen See fliessen bzw. im Grundwasser versickern, helfen mit, unnötige Gewässerverschmutzung in der Gemeinde zu vermeiden. Der VSA hat hierfür eine spezielle Beschriftung entwickelt, welche wetterfest ist und in der Botschaft klar und verständlich ist: die Rondelle.

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