Tipps zur Verwendung und Entsorgung von Arzneimitteln
Medikamente tragen dazu bei, Krankheiten und Schmerzen zu lindern, für viele Menschen sind sie gar lebensnotwendig. Auch wenn wir darum keinesfalls auf sie verzichten können, können wir mit ein paar einfachen Tipps dazu beitragen, dass Medikamente weniger nachteilige Folgen für die Umwelt haben.
Richtig entsorgen
Die richtige Entsorgung ist die einfachste Massnahme, um Medikamenten-Rückstände in der Umwelt zu reduzieren. Hinweise zur Entsorgung sind normalerweise auf der Packungsbeilage zu finden. In der Schweiz können Medikamente den Apotheken zurückgegeben werden. Wichtig ist, dass keine Arzneien ins Abwasser gelangen.
Medikamente sollten auf keinen Fall über die Toilette oder das Lavabo entsorgt werden. Das klingt vielleicht für viele einleuchtend, kommt aber erschreckend häufig vor. In Deutschland haben bei einer Befragung 16 Prozent der Leute angegeben, dass sie Tabletten im Abfluss entsorgen. Flüssige Arzneimittel landen sogar zu 43 Prozent im Abwasser. Kläranlagen können Medikamente aber nur teilweise aus dem Abwasser entfernen, der Rest gelangt in die Gewässer. Deshalb ist diese Art der Entsorgung sehr schädlich für die Wasserlebewesen und Umwelt.
Bringen Sie Arzneimittel in die Apotheke zurück. Arzneimittel gelten als Sondermüll und sollten darum fachgerecht entsorgt werden.
- Am besten bringt man alte und an- oder ungebrauchte Arzneimittel zurück in eine Apotheke oder Drogerie. Verkaufsstellen sind zwar nicht zur Rücknahme verpflichtet, aber viele bieten es dennoch an. Die Mittel werden dort fachgerecht entsorgt.
- Arzneimittel gelten als Sondermüll und können kostenlos bei entsprechenden Sammelstellen abgegeben werden. Eine nahegelegene Sammelstelle für Chemikalien finden Sie auf der Recycling-Karte.
- In der Sammlung werden die meisten Altmedikamente schlussendlich verbrannt. Deshalb liegt es nahe, die eigenen Reste direkt im Hausmüll zu entsorgen. Dies ist aber streng genommen nicht erlaubt. Zudem können flüssige Medikamente bei der Abfallsammlung auslaufen und in die Umwelt gelangen. Und bei Spritzen in Müllsäcken besteht Verletzungsgefahr.
Kaufen Sie nur, was Sie auch brauchen. Ideal ist, wenn gar nicht allzu viele Arzneimittel entsorgt werden müssen. Fragen Sie nach kleinen Packungen, wenn Sie von einer kurzen Behandlungsdauer ausgehen. So riskieren Sie weniger, dass Reste zurückbleiben und ablaufen.
Wer vor dem Arztbesuch den eigenen Medikamentenvorrat sichtet, lässt sich nichts verschreiben, das zuhause schon vorhanden ist.
Gebrauch reduzieren
Man muss nicht auf Medikamente verzichten, wenn sie die Gesundheit oder das Wohlbefinden verbessern. Dennoch gibt es einige Tricks, um unnötige Einträge in die Umwelt zu vermeiden.
Wer auf einen gesunden Lebensstil achtet, braucht weniger Medikamente. Natürlich sollte man das primär für sich selbst machen. Aber vielleicht motiviert es zusätzlich, dass man damit auch der Umwelt Gutes tut.
Pflichtbewusst gehen wir auch kränkelnd und «gedopt» mit Medikamenten zur Arbeit. Schliesslich ist eine Erkältung nicht so schlimm, dass man nicht mehr am Schreibtisch sitzen könnte. Das ist gut gemeint, aber nicht unbedingt sinnvoll, falls man andere Mitarbeitende ansteckt. Bleibt man zuhause, schützt man sein Umfeld vor Ansteckung und es kommen insgesamt weniger Medikamente zum Einsatz.
Ein grosser Anteil der eingesetzten Medikamente wird nicht für Menschen verwendet, sondern für Tiere. Insbesondere bei der Intensivtierhaltung ist der Bedarf gross, und damit auch der Eintrag in die Umwelt. In der biologischen Landwirtschaft sorgen verbesserte und artgerechtere Haltungsbedingungen dafür, dass weniger Arzneimittel nötig sind. Es lohnt sich auch deshalb, tierische Produkte aus heimischer Produktion in Bioqualität zu kaufen.
Bevorzugen Sie wenn möglich pflanzliche Arzneimittel. Traditionelle pflanzliche Arzneimittel, Vitamine und Mineralien sind gut abbaubar und nicht umweltschädlich. Nach Möglichkeit kann man sie als verträgliche Alternative in Betracht ziehen.
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