Tipps zur Verwendung und Entsorgung von Farben und Lacken

Gesundheits- und umweltbewusst muss nicht farblos sein. Wichtig ist, schädliche Inhaltsstoffe in Farben und Lacken zu vermeiden und Reste korrekt zu entsorgen. So lassen sich die Folgen von Farben und Lacken auf unsere Gesundheit und die Umwelt reduzieren und es wird trotzdem alles schön farbig. Mit vorbeugenden Massnahmen und korrekter Pflege können Fassaden und Holzelemente auch umweltfreundlich vor Zerfall geschützt werden. 

Unschädliche Inhaltsstoffe vorziehen

Gut verträgliche Farben und Lacke gibt es mittlerweile in grosser Auswahl. Sie halten qualitativ mit herkömmlichen Produkten mit und sind dabei weniger gefährlich für uns und die Umwelt.

Nehmen Sie beim Kauf von Farben und Lacken die Inhaltsstoffe genau unter die Lupe.

  • Farben auf Wasserbasis ohne Lösungsmittel sind für unsere Gesundheit und die Umwelt am unproblematischsten.
  • Umweltlabels zeichnen Produkte aus, die besonders verträglich sind. Dabei werden neben den Hauptbestandteilen auch Zusatzstoffe und Konservierungsmittel geprüft. Zu empfehlen sind beispielsweise der Blaue Engel, das Österreichische Umweltzeichen, natureplus, das EU-Ecolabel, Coop Oecoplan und die Umwelt-Etikette. Umfassende Infos zu Labels findet man auf Labelinfo.ch.

Nicht nur beim Streichen, sondern auch beim Entfernen von Farben ist bei verschiedenen Inhaltsstoffen Vorsicht geboten.

  • Auf Farben mit synthetischen Lösungsmitteln wie Xylole, n-Hexan, Toluol, White Spirit und Terpentinersatz sollte man verzichten.
  • Biozide in Farben, Lacken und Holzschutzmitteln sind sehr schädlich für unsere Gesundheit und für die Umwelt. Es lohnt sich, biozidfreie Produkte zu verwenden und auf verträgliche Weise gegen Schädlinge vorzubeugen – mehr dazu unter: Schädlinge und Zerfall vermeiden.
  • Falls es gar nicht ohne Abbeizmittel geht, empfehlen sich Abbeizpasten, die weniger gesundheitsschädlich sind als flüssige Produkte. Die stark lösungsmittelhaltigen Abbeizlaugen sollte man auf jeden Fall vermeiden.
  • Die beste Alternative für die Entfernung von Farben und Lacken ist das Abschleifen. Für grössere Flächen leisten Schleifmaschinen gute Dienste. Ein Mundschutz verhindert, dass abgeschliffene Farbpigmente eingeatmet werden. Um die Dispersion vom Staub am Boden und in der Luft zu vermeiden, sollte man die Arbeit drin oder in einer nicht windigen kleinräumigen Umgebung machen. Die Rückstände vom Abschleifen sollten möglichst vollständig gesammelt und entsorgt werden.

Farb- und Lackreste gehören nicht ins Abwasser

Flüchtige organische Verbindungen (VOC) und biozidhaltige Farben und Lacke sollten nicht ins Abwasser gelangen, sie stellen eine grosse Gefahr für die Umwelt dar. Aber auch wasserbasierte Farbreste ohne VOC und Biozide enthalten Zusatzstoffe und Konservierungsmittel, die nicht in die Kanalisation gehören. 

Alle Farben und Lacke enthalten Inhaltsstoffe, welche nicht in die Umwelt gelangen dürfen. Darum gehören Dosen und Tuben mit Farb- und Lackresten konsequent in den Sondermüll. Wenden Sie sich an Ihre Sonderabfallsammelstelle der Gemeinde bzw. des Kantons.

Beim Streichen sammelt sich in Pinseln und anderen Streichwerkzeugen erstaunlich viel Farbe an, welche nicht ins Abwasser gehört. Streichwerkzeuge sollten darum nicht unter fliessendem Wasser gereinigt werden.

  • Pinsel, Rollen und andere Streichwerkzeuge streicht man am besten an altem Zeitungspapier ab und entsorgt dieses im Sondermüll.
  • Gut abgestrichene Werkzeuge kann man in einem Eimer mit Wasser auswaschen. Wenn man den Eimer einige Stunden oder Tage stehen lässt, setzen sich die Farbpartikel am Boden ab und das Wasser kann oben abgeschöpft werden. Die Farbreste im Eimer kommen ebenfalls in den Sondermüll.
  • Bei längeren Arbeiten muss man die Werkzeuge nicht jeden Abend auswaschen. In einem zugeklebten Plastiksack oder einem Wasserbehälter bleiben sie über Nacht feucht und können am Morgen wieder zum Einsatz kommen.

Schädlinge und Zerfall vermeiden

Auch ohne Biozide können Fassaden und Holzelemente im Garten lange in gutem Zustand bleiben. Dazu reichen einige vorbeugende Massnahmen und die richtige Pflege. 

Nicht alle Materialien sind gleich anfällig auf Schädlinge. Wer bereits beim Bau an den Fassadenschutz denkt, kann einem späteren Befall durch Algen, Flechten, Pilze oder holzzerstörende Insekten vorbeugen.

  • Dachvorsprünge helfen immer noch am besten um Witterung und Feuchtigkeit fernzuhalten.
  • Auf Mineralputzen und -farben wachsen weniger Algen und Pilze. Einerseits sind sie durchlässig für Wasserdampf, weshalb sich weniger Feuchtigkeit ansammelt. Andererseits sind diese Farben basisch, was Algen und Pilze fernhält und so die Mauern schützt.
  • Einige Holzarten sind widerstandsfähiger gegen Schädlinge als andere. Robinie, Lärche, Douglasie und Eiche sind besser für Fassaden und Gartenelemente geeignet als Tanne und Fichte. Zudem ist Kernholz (der innere Teil des Stamms) generell widerstandsfähiger als Splintholz (der äussere Teil).
  • Augen auf bei Gartenelementen: Hölzerne Pfosten, Stützen und Zäune für den Garten sind oft bereits mit biozidhaltigen Mitteln behandelt, wenn man sie kauft. Man kann sich stattdessen für unbehandelte Produkte entscheiden. Wenn diese mehr als ein paar Jahre halten sollen, wählt man am besten widerstandsfähiges Holz.

Selbst wenn ein Schädlingsbefall auftritt, muss man nicht zum Biozid greifen. Es gibt einige umweltfreundliche Alternativen, um den ungeliebten Gästen beizukommen.

  • Effizient und umweltfreundlich ist zum Beispiel das Heissluftverfahren, bei dem Holz für mindestens eine Stunde auf über 55 Grad Celsius erwärmt wird, um Schädlinge abzutöten. Dieser Vorgang wird durch einen Profi durchgeführt.
  • Bei starkem Befall mit Algen oder Pilzen empfiehlt sich eine gründliche Reinigung durch eine Fachperson. Danach lässt man die Wände am besten mit Mineralputz oder -farbe neugestalten, damit das Problem nicht gleich wieder auftritt.
  • Bäume und Sträucher, deren Äste in Fassadennähe reichen, schneidet man am besten regelmässig zurück, damit sie keinen Übergang zur Wand bilden und so Schädlingen einfachen Zugang verschaffen.

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