Tipps zur Verwendung und Entsorgung von Reinigungsmitteln

Verschmutzungen und Flecken lassen sich auch ohne übermässige Chemie entfernen. So hält man nicht nur den Haushalt, sondern auch das Wasser, die Umwelt und den eigenen Körper sauber. 

Putzen

Für einen sauberen Haushalt braucht es keine teuren und möglicherweise umwelt- und gesundheitsschädigenden Spezialmittel. Mit Mikrofasertüchern, einem umweltverträglichen Allzweckreiniger, einem Putzmittel auf Essigbasis, etwas Natron oder Backpulver und der Befolgung von ein paar einfachen Tipps lässt sich der meiste Schmutz im Haushalt problemlos beseitigen. 

Kein Reinigungsmittel ist gut für die Umwelt und die Gesundheit. Deshalb ist es am besten, wenn man möglichst wenig davon verwendet und dafür auf Mikrofasertücher setzt. Aufgrund ihrer stark vergrösserten Oberfläche reinigen sie verschmutzte Flächen meist auch ganz ohne Putzmittel. Weniger ist mehr gilt ausserdem vor allem in folgenden Fällen:

  • Spezialreiniger für jedes Möbel und jeden Belag müssen nicht sein. Mit Schmierseife, Allzweckreiniger und Putzessig wird die ganze Wohnung sauber.
  • Dosierung reduzieren: Oft sind die angegebenen Dosierungen zu hoch. Versuchen Sie ausgehend von der vorgeschriebenen Dosierung jeweils bei jedem Putzvorgang etwas weniger Putzmittel zu nehmen. Wenn das Resultat dennoch zufriedenstellend ist, kann man noch weiter reduzieren.
  • Unnötige Produkte vermeiden: WC-Steine sind unnötig und eine Belastung für die Umwelt und unsere Atemwege. Denn sie geben bei jeder Spülung eine Portion giftiger Chemikalien ab, dies bei sehr beschränktem Reinigungseffekt. Sauberer wird’s, wenn man den Stein weglässt und das WC ein- bis zweimal wöchentlich gründlich mit Essigreiniger putzt. Künstliche Duftstoffe in Raumbeduftern sind schwer abbaubar und sammeln sich im menschlichen Körper wie auch in der Umwelt an. Gegen schlechte Gerüche hilft kräftiges Lüften viel besser, und sorgt dabei noch für gute Luftqualität.
  • Abfluss mechanisch reinigen: Haare, Seife und Essensreste verstopfen Abflüsse in Dusche, Bad und Spüle. Abflussreiniger gehören aber zu den gefährlichsten Haushaltschemikalien überhaupt. Bei Kontakt führen sie zu schweren Schäden von Haut und Augen, verätzen den Rachen, die Speiseröhre und den Magen. Nur schon das Einatmen der Dämpfe ist keinesfalls empfehlenswert. Die mechanische Reinigung mit Saugglocke, Spirale oder Bürste stört dagegen weder Gesundheit noch Umwelt und ist sehr effektiv. Bei besonders hartnäckigen Fällen helfen zwei Esslöffel Natron oder Backpulver und eine Tasse Essigsäure, die man direkt in den Abfluss gibt. Danach mit reichlich heissem Wasser spülen.
  • Auch Hausmittel wie Essig, Natron und Kernseife sind hochkonzentriert nicht ungefährlich. Deshalb gilt: Nur so viel wie nötig verwenden.

Ganz ohne Reinigungsmittel kommt kein Haushalt aus. Deshalb gilt: Augen auf beim Putzmittelkauf. Wer beim Kauf von Putzmitteln untenstehende Punkte beachtet, kann Produkte wählen, die einigermassen verträglich sind und keine unnötigen schädlichen Stoffe enthalten.

  • Auf Labels achten, denn Oecoplan, der Blaue Engel, das Nordic Ecolabel oder das Österreichische Umweltzeichen stehen für besonders umweltfreundliche Produkte.
  • Apps wie ToxFox (AppStore, Google Playstore) und CodeCheck (AppStore , Google Playstore zeigen einfach und direkt an, ob ein Mittel schädliche Inhaltsstoffe enthält.
  • Biozidhaltige Putzmittel vermeiden, denn sie sind im Haushalt nicht nötig und schaden der Gesundheit. Darunter fallen auch Produkte, die mit dem Begriff ‘antibakteriell’ gekennzeichnet sind. Da Biozide auf Verpackungen nicht immer explizit erwähnt sein müssen, helfen auch hier Apps wie ToxFox und CodeCheck.
  • Gefahrensymbole beachten: Diese weltweit einheitlichen Symbole werden verwendet, um auf Gefahren im Umgang mit Chemikalien aufmerksam zu machen. Sie müssen direkt auf den Verpackungen angebracht werden. Generell empfiehlt es sich, auf Produkte auszuweichen, die ohne Gefahrensymbole auskommen. Weitere Infos zu Gefahrensymbolen und deren Bedeutung gibt es unter cheminfo.ch.
  • Lösungsmittelfreie Produkte einsetzen, denn Lösungsmittel verschlechtern die Atemluft.
  • Produkte mit synthetischen Duftstoffen vermeiden, denn diese sind schwer abbaubar und gesundheitsschädlich.
  • Flüssigmittel oder Pulver statt Reinigungs-Sprays verwenden. Sprühmittel verteilen die chemischen Stoffe vermehrt in der Atemluft und der Umwelt.

Mit Schmierseife, Putzessig, Allzweckreiniger und dazu einigen Haushaltsmitteln hat man den Schmutz im Griff. Spezialreiniger braucht es nicht. Den wichtigsten Schmutzproblemen im Haushalt ist mit folgenden Mitteln beizukommen:

  • Verstopfte Abflüsse lassen sich mit Saugglocke, Putzessig und Backpulver oder Natron reinigen. Siphon abschrauben und reinigen. Dusche und Badewanne: Haare mechanisch mit speziellem Plastikstab mit Widerhäkchen entfernen.
  • Für den Kochherd reichen Allzweckreiniger und je nach Verschmutzung ein rauer Schwamm oder ein guter Schaber.
  • Den Kühlschrank halten Mikrofasertücher sauber, je nach Verschmutzung mit oder ohne Allzweckreiniger und Putzessig.
  • Eingebrannte Essensreste im Backofen oder auf dem Kochherd lassen sich mit einen 1:1 Gemisch aus Natron und Wasser entfernen. Dieses direkt auf die Flecken geben und eine Stunde einwirken lassen. Achtung: Mischung von Heizstäben fernhalten.
  • Die Waschmaschine inklusive Dichtungsgummi reinigt man, indem man 1 Esslöffel Zitronensäure in die leere Trommel gibt und sie danach mindestens 2 Stunden bei 40 Grad laufen lässt.
  • Badewanne, Lavabo, Badezimmerplättli oder auch Chromstahloberflächen lassen sich am besten mit einem Mikrofasertuch mit oder ohne Allzweckreiniger sauber halten.
  • Das WC putzt man mit Allzweck- oder Essigreiniger und Natron.
  • Fliesenfugen lassen sich mit einem mittels Zahnbürste aufgetragenem 3:1 Gemisch aus Backpulver oder Natron und Wasser von schwarzen Stellen befreien. Achtung: Schärfere Mittel machen die Fugen undicht.
  • Fürs Reinigen von Fenstern und Spiegeln reichen ein paar Tropfen Allzweckreiniger im Putzwasser sowie Abzieher und Mikrofasertuch zum Trocknen. Schlieren entstehen meist durch zu viel Putzmittel.
  • Sauerkraut ist ein Wundermittel bei Teppichflecken oder auch, wenn die Farben wieder neu erstrahlen sollen. Dazu lässt man das Kraut gut abtrocknen, verteilt es auf dem Teppich und reibt es mit einer Bürste kräftig ein. Danach entfernt man es mit einem Besen und dem Staubsauger. Für die reinigende Wirkung sind übrigens die Milchsäurebakterien verantwortlich, die sich im Sauerkraut befinden und den Schmutz lösen.
  • Kalk lässt sich mit Essig oder einer 1:1-Wasser-Essig-Mischung mit einem Teelöffel Natron entfernen. Dazu die Mischungen auf Oberflächen sprühen oder in verkalkte Behälter geben. Kleinere Gegenstände einlegen oder mit getränkter Watte umwickeln.
  • Auch für die Autoreinigung braucht es keine Chemie. Ein Mikrofasertuch und Wasser führen ebenfalls zu strahlendem Glanz.

Geschirr spülen

Auch beim Geschirrspülen kann man einen wichtigen Beitrag zur Schonung unserer Ressourcen leisten. Wichtig dabei ist weniger die Frage, ob man von Hand oder mit der Maschine spült. Wichtig ist vor allem, dass man Geschirr sparsam verwendet indem man zum Beispiel den ganzen Tag das gleiche Glas braucht, heisses Wasser und Abwaschmittel sparsam einsetzt und auf Spülmittel mit schädlichen oder schwer abbaubaren Stoffen wie Perboraten, EDTA, Nitromoschusverbindungen und polyzyklischen Moschusverbindungen verzichtet. 

Die Spülmaschine kann uns ganz schön viel Arbeit abnehmen. Wenn Sie dabei folgende Tipps beachten, spülen Sie schonend und trotzdem rein:

  • Maschine gut beladen: Es lohnt sich, die Spülmaschine erst laufen zu lassen, wenn sie voll ist. Damit alles sauber wird, sollte man sie aber auch nicht überfüllen. Gut funktioniert es, wenn das gesamte Geschirr noch vom Wasserstrahl erreichbar ist.
  • Spülmittel richtig dosieren: Die minimale Dosierung für den eigenen Haushalt findet man heraus, indem man das Pulver sukzessive leicht reduziert und schaut, ob das Geschirr dennoch sauber wird. Die Tatsache, dass man Pulver im Gegensatz zu Tabs niedriger dosieren kann, spricht für die Verwendung von Pulver. Auch den Klarspülregler kann man bei jedem Waschgang ein bisschen weiter zurückdrehen und schauen, ob man mit dem Resultat weiterhin zufrieden ist.
  • Spülmaschine sauber halten: Es lohnt sich, die Sprüharme und die Türabdichtung regelmässig zu reinigen und Essensreste vom Filter zu entfernen. Das ist viel effektiver als Spülmaschinendeos, durch welche weitere Chemikalien in die Umwelt gelangen. Spülmaschinen brauchen zur Aufrechterhaltung ihrer Leistungsfähigkeit ausserdem ab und zu einen Reinigungsdurchgang. Dafür gibt man zwei Tassen Putzessig oder zehn Esslöffel Zitronensäure direkt in die leere Spülmaschine und lässt sie auf möglichst hoher Temperatur laufen, um neben dem Kalk auch Bakterien zu beseitigen.
  • Öko-Programm verwenden: Viele moderne Spülmaschinen besitzen ein Öko-Programm. Dieses dauert zwar länger, braucht dabei aber weniger Energie und Wasser.

Weitere Tipps sind in dieser Infobroschüre zusammengefasst.

Auch beim Spülen von Hand lässt sich umweltschonend ausführen:

  • Abwasch sofort anpacken: Essensreste lassen sich am einfachsten entfernen, wenn sie noch nicht eingetrocknet sind. Wenn die Zeit mal knapp ist, kann man das Geschirr in kaltem Wasser einweichen, dann klappt die Reinigung auch später noch gut.
  • Spülmittel sparsam einsetzen: Natürlich macht’s Freude, wenn der Schwamm beim Abwasch richtig schön schäumt. Das heisst aber nicht, dass das Geschirr damit viel sauberer wird.
  • Einweichen: Auch beim Abwasch kann man oft einfach die Zeit für sich arbeiten lassen. Das gilt insbesondere für Angehocktes und Eingebranntes. Statt gross mit Spülmittel und Stahlwolle aufzufahren, kann man das Kochgeschirr einfach mit kaltem Wasser füllen und einige Stunden stehen lassen. In besonders hartnäckigen Fällen lohnt es sich, das Wasser anschliessend aufzukochen bis es kräftig sprudelt. So löst sich der eingebrannte Belag quasi von alleine.
  • Auf Labels achten: Achten Sie auch beim Kauf von Spülmittel auf Labels für Umweltverträglichkeit wie den Blauen Engel, Oecoplan, das Nordic Ecolabel und das Österreichische Umweltzeichen. Oder Sie machen sich Ihr Spülmittel gleich selbst. Rezepte sind im Internet zahlreich zu finden, zum Beispiel auf Smarticular.

Wäsche waschen

In unserer Gesellschaft sind saubere Kleider ein Muss. Das heisst aber nicht, dass sie nach jedem Tragen gleich in die Wäsche gehören. Gutes Auslüften, oberflächliches Auswaschen oder das Ausbürsten von Flecken führen dazu, dass Kleider länger tragbar sind, bevor sie gewaschen werden müssen. Kommen sie dann doch noch in die Waschmaschine, werden sie mit den folgenden Tricks auch umweltschonend sauber. 

Auch wenn Kläranlagen sehr leistungsstark sind, belasten Waschmittel die Gewässer. Je weniger wir davon verwenden, desto besser für unsere Umwelt.

  • Vorwäsche weglassen: Bei den heutigen Maschinen und Waschmitteln ist ein Vorwäscheprogramm oft nicht mehr nötig. Flecken lassen sich besser entfernen, wenn man sie vorab gut mit Gallseife einreibt, das Ganze einige Minuten einwirken lässt und danach mit der restlichen Wäsche in die Maschine gibt.
  • Dosierung der Wasserhärte anpassen: Hartes Wasser bildet besonders viel Kalk. In diesem Fall braucht es Wasserenthärter, damit die Wäsche sauber wird. Bei weichem Wasser hingegen ist er überflüssig. Wer die Wasserhärte im eigenen Haushalt kennt, kann seine Dosierung entsprechend optimieren. Unter wasser-härte.ch kann man mit der Postleitzahl nach der lokalen Wasserhärte suchen. Siehe auch:
  • Auf die Form kommt’s an: Pulver statt Flüssigwaschmittel verwenden, denn Pulver enthalten in der Regel weniger Tenside.
  • Unnötiges weglassen: Weichspüler tragen nicht zur Hygiene bei. Um zusätzlichen Chemikalieneintrag in Gewässer zu vermeiden, kann man problemlos ganz darauf verzichten.
  • Weitere Tipps sind in dieser Infobroschüre zusammengefasst.

Seit Phosphate in Waschmitteln verboten sind, hat sich deren Umweltverträglichkeit stark verbessert. Dennoch lohnt es sich auch heute, bei Waschmitteln auf grösstmögliche Umweltverträglichkeit zu achten.

  • Auf ökologische Waschmittel setzen: Sie sind sehr gut biologisch abbaubar, verzichten auf besonders schädliche Inhaltsstoffe, sind teils aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und sogar häufig im Inland produziert, was Transportwege verkürzt. Auch hier gibt es viele Produkte, die durch Labels wie das EU-Ecolabel, Coop Oecoplan, das Nordic Ecolabel oder das Österreichische Umweltzeichen ausgezeichnet sind. Sie reinigen übrigens genauso gut wie herkömmliche Produkte. Das hat der Beobachter getestet.
  • Pulver verwenden: Pulverförmige Waschmittel haben pro Waschgang-Portion weniger Tenside als Flüssigmittel. Sie sind in dieser Hinsicht also weniger schädlich für die Umwelt. Ausserdem haben sie erst noch die bessere Waschleistung.
  • Flecken vorbehandeln: Gallseife ist ein altbewährtes Wundermittel zur Entfernung von Fett, Öl, Obst, Rotwein, Kaffee, Blut und vielen anderen Flecken. Zur Entfernung den Fleck ein paar Minuten vor dem Waschgang mit Wasser und Gallseife einseifen und das Kleidungsstück danach ganz normal in die Waschmaschine geben.
  • Baukastensystem einsetzen: Wem etwas mehr Aufwand nichts ausmacht, der kann mit Baukastensystem waschen. Dabei verwendet man nicht ein fertiges Vollwaschmittel, sondern benutzt die einzelnen Komponenten, also ein Basis-Waschmittel, einen Wasserenthärter und ein Bleichmittel. Der Vorteil ist, dass man die einzelnen Mittel nach Bedarf anpassen kann, zum Beispiel auf die Wasserhärte. Und Bleichmittel gibt man nur bei Flecken hinzu. Richtig angewendet ist das Baukastensystem die am wenigsten umweltschädliche Waschmethode.

Ein Waschdurchlauf braucht nicht nur Waschmittel, sondern auch reichlich Strom. Umweltbewusste Haushalte setzen darum auch auf grösstmögliche Energieeffizienz beim Waschen.

  • Temperatur anpassen: Moderne Waschmittel produzieren auch bei 20 oder 30 Grad saubere Wäsche. Für normal verschmutzte Kleider reichen in der Regel Waschgänge mit tiefen Temperaturen. Um Keimwachstum zu verhindern, kann man einmal im Monat eine 60°-Wäsche mit Vollwaschpulver durchführen, zum Beispiel für Unterwäsche und Putzlappen.
  • Maschine auslasten: Besonders energieeffizient ist es, die Maschine nur laufen zu lassen, wenn sie voll beladen ist.

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