Umweltchemiker:in
Wir baden in Gewässern – wir trinken Hahnenwasser. Sauberes Wasser ist uns allen wichtig. Umweltchemiker:innen untersuchen Trinkwasser, Gewässer und Abwasser auf Inhaltsstoffe. Dabei spüren sie mit modernsten Messgeräten auch kleinste Verunreinigungen im Wasser auf.
Video: zur Verfügung gestellt, Kanton Bern BE. https://www.be.ch/beinfo
Den Verunreinigungen im Wasser auf der Spur. Umweltchemiker:innen bringen ein breites Wissen über analytischen Methoden mit, also wie man verschiedenste Stoffe im Wasser finden und messen kann. Sie kennen auch das Umweltverhalten von Stoffen und die möglichen Stoffeinträge in unsere Gewässer. Sie entwickeln Untersuchungskonzepte, was wo untersucht werden soll und untersuchen schliesslich die Proben mit komplexen analytischen Methoden. Schadstoffe können bereits in geringsten Konzentrationen von wenigen Nanogramm pro Liter (etwa einem Teelöffel Zucker in einem kleinen See) für Gewässerorganismen schädlich sein. Um diese Kleinstmengen zu erfassen braucht es viel Wissen und modernste technische Apparate. Ähnlich Detektiven entwickelt die Umweltchemiker:in Methoden, mit welchen diese geringen Spuren nachgewiesen können. Damit können die Quellen dieser Verschmutzung aufgedeckt werden.
Neues Entwickeln. Umweltchemiker:innen entwickeln stetig neue Messmethoden, auch für noch unbekannte Stoffgruppen. Sie leiten Projekte auf dem Gebiet der organischen Umweltanalytik und führen diese selbständig durch oder werden dabei vom Team unterstützt.
Beurteilen und einordnen von Stoffen. Umweltchemiker:innen beurteilen chemische und öko-toxikologische Eigenschaften von Schadstoffen sowie das Verhalten von Schadstoffen im Gewässer.
Stetiger Wissensaustausch. Für Umweltchemiker:innen ist Teamarbeit und der stetige Wissensaustausch mit Fachkolleg:innen aus Forschung und Behörden ein entscheidender Erfolgsfaktor. Kommunikationsfähigkeit ist auch mit Auftraggebern und Kunden gefragt.
Grundausbildung Für die spannende Tätigkeit ist ein abgeschlossenes Studium (FH oder Uni / ETH) mit Schwerpunkt in an-/organischer und/oder analytischer Chemie eine gute Grundlage.
Mögliche Arbeitgeber
Umweltchemiker:innen sind gesuchte Fachleute bei kantonalen Ämtern für Umweltschutz und/oder Gewässerschutz, beim Bund oder auch Gemeinden und in der Forschung. Zudem arbeiten sie auch in privatwirtschaftlichen (Umwelt-)Laboratorien mit Schwerpunkt Gewässer oder Planerbüros und Büros für Gewässerqualität.
«An meinem Job im Bereich Umweltchemie fasziniert mich die Kombination aus naturwissenschaftlichem Wissen, dem Verständnis menschlicher Einflüsse und der Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Menschen. Dass ich damit einen Beitrag leisten kann, die vielen, oft wunderschönen Gewässer besser zu schützen, motiviert mich.»
Irene Wittmer, Umweltnaturwissenschaftlerin und Leiterin Gewässer- und Bodenschutzlabor des Kantons Bern